Freitag, 16. August 2013

Kino im "Antiknastcafe" - "Strafpark"





Strafpark“ thematisiert den 1950 in den USA erlassenen „Internal Security Act“, nachdem es der Regierung gestattet, Personen festzunehmen und zu inhaftieren, „die Anlass geben, innerhalb der USA Spionage oder Sabotage gegen das Land zu betreiben“ und war in der Realität Anlass, politische Aktivist*innen und Kriegsgegner*innen vor ein Schnellgericht zu stellen und lange Zeit in die Gefängnisse zu stellen. Der US Kongress genehmigte dazu extra so genannte „Detention Camps“.
Im Film „Strafpark“ nimmt Regisseur Peter Watkins diese Gesetze, für einen düsteren Ausblick auf die künftige USA. Als dramaturgisches Stilmittel entwirft er in der Zeit des Vietnamkrieges den „Strafpark“ – eine Alternative zu langjährigen Gefängnisstrafen. Innerhalb von drei Tagen sollen die Verurteilten eine in einer Wüste 50 Meilen entfernte US-Flagge erreichen, ohne Wasser und Nahrung – verfolgt von Nationalgarde und Polizei. Der Lohn: Amnestie. Der Film wurde mit unbekannten Darsteller*innen gedreht, die Dialoge meistens improvisiert ----
„Dokumentiert“ wird das von fiktiven Kamerateams aus Europa.




Neben dem bewusst provokativen Ausblick auf einen „faschistischen Staat“ ist für uns die Haltung der verhafteten Aktivist*innen höchst interessant. Alle entscheiden sich für den „Strafpark“, gegen das Gefängnis, für die eventuelle,“mögliche“Amnestie, ohne darüber nachzudenken, ob ein so dargestelltes System mit der Napalmbombardierung eines ganzen Landes, der Erschießung von Student*innen in Kent nur wenige Monate zuvor und dem Errichten von Konzentrationslagern für interne Kritiker*innen überhaupt sich ernsthaft mit solchen Alternativen auseinandersetzen würde.

Wir zeigen den Film in deutschsynchronisierter Fassung.





Am 25.August 2013 um 14.00 Uhr im Cafe des LC36 in der Ludolf-Camphausenstr. in Koeln



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