Sonntag, 14. Juli 2013

Veranstaltung gegen Sicherungsverwahrung

Ein paar Stunden für Thomas

und gegen die Sicherungsverwahrung

Seit dem 8. Juli sitzt unser Freund und Genosse Thomas Meyer-Falk nun in der JVA Freiburg in Sicherungsverwahrung. 17 Jahre Knast hat er schon hinter sich, darunter einige Jahre in Isolationshaft. Damit ist das Rachebedürfnis der Justizpsychopathen aber noch längst nicht befriedigt. So kommt nun ihre „Wunderwaffe“ Sicherungsverwahrung zum Einsatz. Was hat Thomas getan, dass er so gnadenlos verfolgt wird? Ist er ein Massenmörder? Nein, bei dem Bankraub wurde niemand verletzt. Aber Thomas hat „einen Makel“, der ihn so gefährlich macht. Er hat „eine Aversion gegen Staat und Justiz “ (laut Gutachten) und verweigert jede Therapie dagegen. Eine Therapie für Menschen, die diesen Staat und seine Justiz Scheiße finden, was soll das anderes sein, als politische Umerziehung?
Viele Leute denken, in der Sicherungsverwahrung sitzen „die Bestien“. Tatsächlich sitzen viele Menschen wie Thomas in der SV. Menschen, die sich nicht dem Justizterror beugen, nicht mit ihm kooperieren. Nach wie vor stellen die Bankräuber eine große Gruppe unter den Sicherungsverwahrten.

Die Sicherungsverwahrung wurde von den Nazis eingeführt. Es ist schon ein Armutszeugnis, dass dieser Staat Terrorgesetze der Nazis fortführt. Bei den Nazis galt allerdings die SV erst bei Mehrfachtätern. Es ist eigentlich danach noch schlimmer geworden. 1949 wurde zwar die Todesstrafe gestrichen, mit § 42 aber die Sicherungsverwahrung übernommen. Die "öffentliche Sicherheit" wurde dann unter Rot-Grün durch Schröder so in die Öffentlichkeit gepuscht, daß alle Hürden für die SV nach und nach abgebaut wurden. Es galt nicht mehr die Anzahl (Menge) der Verurteilungen, sondern die Länge. Und - siehe passend wie bei Thomas - persönliche "Würdigungen" wurden herangezogen  Wir sehen - abgesehen davon, dass die Nazis noch die Todesstrafe dabei verwendeten - die "neue" Regelung als eine "demokratische" Verschärfung

Dagegen wollen wir im Antiknastcafé
am 28. Juli ein Zeichen setzen.

Thomas Meyer-Falk schafft in Solidarität mit anderen viel Öffentlichkeit gegen das Knastsystem,  das Herrschaftssystem insgesamt. (Siehe u.a. http://freedomforthomas.wordpress.com/ und  Indymedia) Verschiedene Menschen werden daraus Ausgewähltes vorlesen. Außerdem werden wir uns gemeinsam ein Radiointerview mit Helmut Sieber anhören. Helmut saß wegen Einbrüchen nach seiner Haft fast 13 Jahre in Bayern in Sicherungsverwahrung. Eigentlich war die SV damals auf 10 Jahre begrenzt. Sie haben ihn aber 27 Monate länger eingesperrt, als sie nach ihren eigenen Gesetzen gedurft hätten. Jetzt läuft ein unwürdiger Prozeß in Nürnberg um ein bißchen „Entschädigung“. Seit Jahren weigerte sich der „Freistaat“ nämlich hartnäckig, überhaupt etwas zu zahlen. Also für Interessierte aus der Kölner Region:

Anti-Knast-Café

am 28. Juli, ab 14 Uhr in der LC36

(d.h. Ludolf-Camphausen-Straße 36, KVB Hans-Böckler-Platz)

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