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Film- und Diskussionsveranstaltung
19.06., 16 Uhr, AZ, Wiersbergstr.44, Köln-Kalk
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Als Vorwarnung und Erklärung für gegebenen Diskussionsbedarf hier unser Ankündigungstext:
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DIE VERROHUNG DES FRANZ BLUM
AAA
Regie: Reinhard Hauf ***
Der Film spielt in den 70er Jahren. Er erzählt die Geschichte des Bankräubers Franz Blum, der in einer Gefängniswelt landet, die von Machtkämpfen unter den Gefangenen und von Schwarzmarktgeschäften geprägt ist. Es fällt ihm zunächst schwer, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Relativ schnell setzt er sich aber in dieser Knasthierachie durch und boxt sich an die Spitze.
Unsere Filmbewertung:
Dies ist kein Propagandafilm. Er zeigt die Gefangenen nicht als Widerständige, Revoltierende. Er zeigt die Lebenswirklichkeit des Teils der Gefangenen, die sich nicht gegen das Knastsystem zur Wehr setzen, die sich mit ihm arrangieren. Dies ist EIN Teil der Knastrealität.
Das Manko dieses Films liegt darin, dass er die ANDERE Wirklichkeit des Knasts so gut wie gar nicht beleuchtet. Der einzige solidarische Gefangene wird von den anderen gemobbt und nicht Ernst genommen. Dies wird der Realität nicht gerecht.
Nicht alle Gefangenen sind solidarische Revoltierende, ebenso wenig wie alle Hartz IV-EmpfängerInnen Linksradikale sind, oder sich wenigstens mit den Zahltag-Aktionen solidarisieren. Hindert uns das daran, gegen Hartz IV zu kämpfen? Hindern uns die Gefangenen, die mit uns nichts zu tun haben wollen, daran, gegen Knäste zu sein? Und was ist mit den solidarischen, widerständigen Gefangenen (die es in größerer Zahl gibt als dieser Film suggeriert)? Nehmen wir die als potentielle BündnispartnerInnen überhaupt genug wahr? Dieser Film wirft viele Fragen auf. Und die wollen wir gerne im Anschluß mit Euch diskutieren.
Regie: Reinhard Hauf ***
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Autonomes Knastprojekt
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